Page 26 - Kerbeheft der Bessunger Jubiläumskerb 2013

Seit 80 Jahren in Bessungen zu Hause
Geschichte der Familie Breithaupt geht aber zurück bis ins 14. Jahrhundert
In der Stadtchronik der badischen Gemeinde Rottweil wer- den sie schon erwähnt, die Vorfahren der Familie Breit- haupt. 1392 beginnt nämlich die Geschichte der „ältesten Bäckerei Deutschlands im Familienbesitz“.
Die Ersterwähnung als „Beckh vom Elsin-Gut“ ist im Jahr 1591 („Beck“ ist im alemannischen Raum heute noch die Bezeichnung für Bäcker) als Gründungsjahr der heute noch von der Familie betriebenen Bäckerei Breithaupt festge- schrieben.
1928 kamen die Breithaupts nach Darmstadt
Ab 1666 als „Beckh von dem Gut Weyerhalde“ unter dem Namen Fichter geführt, übernimmt Simon Breithaupt (Mül- ler und Bäcker) das Gut. Sein Sohn Oskar lernte Bäcker und kam 1928 nach Darmstadt. Er legte die Meisterprüfung ab, heiratete Anna Keller und eröffnete ein Geschäft in der Ar- heilger Gasse.
1933 wurde die Bäckerei in der Karlstraße 66 in Bessungen (vor dem Zusammenschluss Bessungen Darmstadt 1888 noch Karlstraße 4) geschaffen. Nachweislich aber wurde im Haus Karlstraße schon seit 1850 Brot gebacken und zwar von einem Hofbäckermeister und Hoflieferanten.
Im Jahr 1938 wurde der Sohn Oskars, Rolf Breithaupt, mit- ten in Bessungen (nämlich in der Herrmannstraße) geboren. Die Brandnacht überlebte „unser Bäcker“ Rolf natürlich auch im geliebten Bessungen, im Wolfskehlschen Garten, nahe des mittlerweile restaurierten Teehäuschens. Seit 1971 führte er die Bäckerei zusammen mit seiner Ehefrau Ulla Breithaupt.
Des Nachts kamen die Schwärmer
Gerne erinnere ich mich noch an die „Glanzseiten“ in den 1970/1980er-Jahren im so genannten „Bermuda-Dreieck“, als dort, in unmittelbarer Nähe der Bäckerei, gleich drei gerne besuchte Kneipen existierten. Die durstigen Besucher besagter Gaststätten – zu denen ich mich auch zählen durf-
24 te – verspürten nach ihren Gelagen des Nachts einen un-