Page 9 - Kerbeheft der Bessunger Jubiläumskerb 2013
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min der dritte Sonntag im September festgelegt wurde. Zeitungsausschnitten zufolge gab es bereits bei der ersten Kerb einen Kerwevadder und Kerweborsche. Leider unter- blieb eine Namensnennung. Fest steht, dass der damalige Pfarrer Willy Redhardt Kerbereden schrieb und auch selbst vortrug. 1949 wurde die Bessunger Kerb vorbereitet und ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Bessunger Turnhalle, in der sich die Vereine Karnevalverein Bessungen 1905, Turngemeinde Bessungen 1865 und Gesangverein Einigkeit 1892 zusammengeschlossen hatten.
Die „Kerwevädder“ nach dem Krieg:
Ludwig Rühl 1948 XXX 1949 August Petzinger 1950 Ludwig Mager 1951
August Petzinger 1952 Theo Seelbach 1953 Ludwig Aßmus 1954
In der Abschlussbesprechung im „Labbingsstübchen“ (lt. DE vom 12.9.1955) sollte für die am kommenden Wochen- ende vorgesehene Bessunger Kerb ohne Kerwevadder und Kerweborsche stattfinden, dafür aber ein imposanter Fackel- und Lampionzug als Auftakt zur Bessunger Turn- halle. Dr. Georg Wiesenthal sollte die Gäste begrüßen und den Start der drei Kerbetage verkünden.
Mit der Übernahme der Aufgabe als Kewevadder durch Heiner Aßmuth ergab sich Kontinuität in diesem Amt. Die „Amtszeiten“ der Kerwevädder:
Unsern aktuellen Kerbevadder Ralf gibt’s zuweilen auch einmal ohne Zylinder. An Ostern, Weihnachten und wenn die Lilien zu Hause kicken. Auf dem Foto: Ostern.
das ihn während der Kerweredd zur Belustigung aller unter Zuhilfenahme seiner natürlichen Ressourcen „taufte“. Die Martinskerb wurde übrigens von 1885, dem Jahr der Weihe der Martinskirche (diese gestiftet von Dr. Max Rieger), bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges gefeiert. Nach der völli- gen Zerstörung in der „Brandnacht“ in der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944 wurde anlässlich der Wieder- aufbau-Weihe die Kerbetradition am 11. November 1951 wieder aufgenommen.
Zur weiteren Belebung der Bessunger Kerb gründete sich am 14. April 1966 die „Vereinigung zur Förderung der Bes- sunger Kerb“. Nach dem Gründungsvorsitzenden Helmut Krahn übernahm Heiner Aßmuth den Vorsitz, den er 1969 an Heinz Reinhard weitergab. Seit 1992 ist Charly Landzet- tel 1. Vorsitzender des Vereins. Der von Ernst Bickel initiierte Verein „Bürgeraktion Ludwigshöhe“ hatte satzungsgemäß inhaltliche Schwerpunkte, die sich mit dem Kerbeverein deckten. So gelang es Charly Landzettel mit Unterstützung des Chefs der Darmstädter Privatbrauerei Wolfgang Koehler 1997 die beiden Vereine zusammenzuführen zur „Bürger- aktion Bessungen-Ludwigshöhe“, kurz BBL.
Heiner Aßmuth
Willi Sehnert
Charly (Erich) Landzettel Roland Hotz
Ralf Hellriegel
1956 – 1967 1968 – 1972 1973 – 1990 1991 – 2002 2003 – heute.
Interessant ist die traditionelle Verbundenheit der Kerb von Bessungen und dem Martinsviertel. 1953, so wird in der örtlichen Presse ausdrücklich erwähnt, nahmen an der Ker- weeröffnung der Kerwevadder des Martinsviertel Ludwig Asmuß teil, später stieß Georg Hahn, das damalige Original des Martinsviertels, hinzu. Asmuß überreichte dem Bessun- ger Kerwevadder Theo Seelbach ein lebendes Spanferkel,
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