Page 23 - Bessunger Kerbeheft 2015
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Die Hoffnung stirbt zuletzt Nächster Versuch, allen gerecht zu werden
Jetzt hoffen wir, endlich allen gerecht zu werden. Viele Klagen kamen in den letzten Jahren, die unseren traditi- onell am Baum hängenden Lapping betrafen.
Es erregten sich nämlich einige Gemüter darüber, dass ein tot am Baum hängender Hase doch wohl heutzutage nicht mehr zeitgemäß und ein nicht zu ertragender Anblick für Feinfühlige sei. „Wir finden das ethisch bedenklich!“ oder ähnlich moralinsauer kamen die Kommentare bei uns an. Aber, wir reagierten wie immer sofort, und präsentierten einen wolligen, selbst gehäkelten Lapping, der fortan den Kerbebaum schmücken und die Gemüter beruhigen sollte. Doch dann meldeten sich die Traditionalisten schon kurz darauf und taten kund, dass dieses Stofftier wohl besser neben eine zugeklöppelte Klopapierrolle vor die Heck- scheibe eines Autos passte: „Wann der Aßmuthe Heiner den gebastelte Labbing säje deht, dehter sich im Grab rumdreje!“
Guter Rat war nun teuer, aber Jutta Neuser (siehe Bild) und Tom Becker fanden eine Lösung, die vielleicht von beiden Fraktionen toleriert werden könnte:
Sie besorgten sich ein auf natürliche Weise und altersbe- dingt verblichenes Langohr und ließen es von einem Präpa- rator mumifizieren o. ä., und dann das fleischlose Fell mit auf biologischem Wege erzeugtem Stroh füllen. Das nun gefüllte Äußere ließ man anschließend noch in der klaren Luft des Ludwigshöhmassivs abhängen und spendete der BBL das Ergebnis.
Der vegane Lapping wird nun ab dem 18. September 2015, gegen 19 Uhr, im Beisein des Oberbürgermeisters und des Magistrats der Wissenschaft Darmstadt, von der Spitze des Kerbebaums die Besucher begrüßen. Charly
Wir danken allen Helfern und Sponsoren für ihre Unterstützung, denn ohne sie wäre der Erhalt unseres schönen Ausflugsziels Ludwigshöhe nicht möglich.
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