Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe

Pressespiegel 2007



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 12.Oktober 2007
BBL lud zur Herbstwanderung ein

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70 MUNTERE WANDERVÖGEL
trotzten am 3. Oktober dem frühherbstlichen Schmuddelwetter und machten sich auf zum Marsch durch den Bessunger Forst. Eingeladen zur Herbstwanderung hatte die Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe e.V., die Führung übernahm auch diesmal Günther ­Lohmann. Unter dem Motto „Brunnen und Quellen“ ging es vorbei am Wilbrand-Brünnchen, dem Eleonoren-Brunnen, der Darmbachquelle, dem Kahlerts- und dem Albertsbrünnchen. An der Klipstein-Eiche stellte sich die Wanderschar zum Gruppenfoto auf. Zur Schlußrast fand man sich schließlich nach knapp dreistündigem Marsch in der Lilien-Schänke ein, wo ein großes Schnitzelbuffet auf die Teilnehmer wartete.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 28. September 2007
Ludwigsturm feiert 125. Geburtstag

(dos). Im Jahre 1882 spendete ein Darmstädter Bürger 17.000 Mark, um auf dem Gipfel der Ludwigshöhe einen Aussichtsturm zu erbauen. Die Höhe des Turms solle mindestens 28 Meter betragen, um die volle Aussicht nach allen Richtungen zu ermöglichen und sein Name solle Ludwigsturm sein, war der Wunsch des Spenders.

Davon berichtet Charly Landzettel, Chef der „Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe“ (BBL) am 24. September während der kleinen Feierstunde auf dem Bessunger Hausberg anläßlich des 125. Geburtstages des Ludwigsturms. Der Spender habe nicht genannt werden wollen, und so sei dessen Name erst neun Jahre später bekannt geworden. Heute erinnert ein Wegschild an Wilhelm Schwab, denn ein nach dem einstigen Stadtverordneten und Mitbegründer des Darmstädter Bauvereins benannter Weg (der extra für diesen Tag von Karlheinz Salm und seinem Imbiß-Team freigeräumt und gesäubert wurde) führt auf die Ludwigshöhe.

Einer alten Anzeige nach, wurde zur „Einweihung des Ludwigsturms auf der Ludwigshöhe unter Mitwirkung einer Musik-Kapelle und der Bessunger Gesangsvereinen am Sonntag, den 24. September 1882, Nachm. um 4 Uhr“ geladen. Genau 125 Jahre und 75 Minuten später, erhebt der in Bessungen beheimatete Männergesangverein „Chor 2000 Darmstadt“ ganz lokalpatriotisch mit dem „Heinerlied“ seine Stimmen. Unter den geladenen Gästen sind auch Oberbürgermeister Walter Hoffmann und Baudezernent Dieter Wenzel, die Landzettel während seiner Rede besonders auf den kurzen Zeitraum zwischen der Spende Schwabs im Februar 1882 und der Fertigstellung des Turms im September des selben Jahres hinweist. „Gedanklich wärt ihr heute sicher schneller, aber die Planung würde bestimmt 10 Jahre dauern“, vermutet Landzettel; das Publikum im Festzelt lacht erheitert und niemand widerspricht. Von den Glanzzeiten des damals „Luftkurort Ludwigshöhe“ genannten Ausflugsziels mit Hotelrestaurant und großen Festlichkeiten berichtet der Redner.

Mit einer gehissten Fahne habe man auf Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Doch nicht nur Positives gibt es zu erzählen, denn am Ende des zweiten Weltkrieges sei es, entweder durch Luftangriffe der Alliierten, oder durch die Deutsche Wehrmacht selbst, zur Zerstörung der Hotel- und Restaurant-Anlage gekommen. Mehrere Pläne zum Wiederaufbau der Ludwigshöhe habe es im Lauf der Zeit gegeben. Tatsächlich aber hat die im Jahre 1975 gegründete Bürgeraktion Ludwigshöhe (die später mit der Vereinigung zu Förderung der Bessunger Kerb zur BBL fusionierte) sich des unvergessenen Ortes angenommen.

Mit ersten Spenden des ehemaligen Stadtverordnetenvorstehers Dr. Günther Ziegler und der Rummelbrauerei habe man die Renovierung des Turms und die Gestaltung des Platzes durchführen können. Die Arbeit und das Engagement der Bürgeraktion lobt auf der 125-Jahrfeier auch Walter Hoffmann. Es sei nicht selbstverständlich, daß sich eine Gruppe in dieser Art zusammenstelle und immer wieder für etwas einsetze. „Wir müssen alle daran arbeiten, daß dieser Ort sich weiterentwickeln kann“, fordert er die Zuhörer zu Spenden auf, wenn dies auch ein für ihn denkbar schlechter Tag sei. Denn direkt von einer Debatte um den Haushalt ist der OB zu dem Fest gekommen. Darmstadt sei nicht nur eine Wissenschaftsstadt, sondern auch eine Stadt im Grünen mit vielen Ausflugszielen, und die Ludwigshöhe sei eine der schönsten, schwärmt Hoffmann.

Forstamtsleiter Dr. Arnulf Rosenstock drückt in Anbetracht des Wetters ein Auge zu, daß manch einer der Gäste mit dem Auto gekommen ist und betont, daß er nur unter der Bedingung, die Ludwigshöhe bleibe autofrei, die Bauvoranfrage bezüglich eines neuen Ausflugscafés mit einer positiven Stellungnahme versehen habe. Die Anhöhe sei der zentrale Ort des Projekts „Darmstadts sieben Hügel“. Anläßlich seines kommenden Abschieds als Leiter des Forstamtes im nächsten Jahr plane er einen Wanderweg zwischen Dachsberg, Dommersberg, Hergottsberg, Marienhöhe, Ludwigshöhe, Prinzenberg und Rosenhöhe. Während der Bläserkorps des Jagdklubs Darmstadt nach den Ansprachen auf dem Ludwigsturm musiziert, gehen die Gäste zum gemütlichen Teil über. Auch für das leibliche Wohl hat die BBL gesorgt. Bei Brezeln und belegten Brötchen kommt man ins Gespräch und manch einer erinnert sich an früher. Walter Grimm vom Vorstand der Bürgeraktion war bereits seit den Gründungstagen mit dabei. „Da war damals unheimlich viel zu tun, damit die Ludwigshöhe wieder als Ausflugsziel akzeptiert wird“, erzählt er. Lina Geiger bekommt von Arnulf Rosenstock eine Parkbank für den Moosberg versprochen. Und auch andere zeigen sich großzügig an diesem Tag, gibt Landzettel gegenüber dieser Zeitung an. Herzlich bedankt sich der BBL-Vorsitzende u.a. bei den Anwesenden und den Freunden der IG Eberstädter Vereine, beim BKV aus der Heimstättensiedlung und beim BVM aus dem Martinsviertel.
Wilhelm Schwab hätte sicher seine Freude an diesem Tag gehabt.
Bilder zur Feierstunde auf der Ludwigshöhe finden Sie in unserer Chronik.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 28. September 2007
Rückblick auf die Bessunger Kerb

(dos/rh). Nachdem der Kerbekranz feierlich und traditionell von Willi Lotzens Shire-Horses-Gespann übergeben und im Orangeriegarten gehisst worden ist, ruft Kerbevadder Ralf Hellriegel lautstark: „Wem is die Kerb?“ und alle Bessunger sind sich einig: „Unser!“

Für die nächsten vier Tage ist das unbestritten: Die Kerb gehört den Bessungern und die feiern das reichlich. Von hoch oben auf einer Schaukel am Kranz thront nun „de Labbing-Kall“, das neue Wappentier. Wegen Protest im letzten Jahr, so der Kerbevadder, „hammer uns dies’ Johr gedacht, es werd kaan Lapping mehr geschlacht’. Zu bleed war uns der ganze Zoff, jetzt hawwe mir en Has’ aus Stoff“.

Ein bißchen größer hätte er schon sein können, findet BBL-Vorsitzender Charly Landzettel. Aber vielleicht wächst er ja noch, mutmaßt er.

Mit „ausgelassenen Indianertänzen“ wird von den Siedlern der „Heilige Gral“ übergeben, ein leerer Bierkrug, der schnell gefüllt werden soll, nachdem Hauptamtsleiter Roland Dotzert mit nur einem einzigen Schlag das Faß angestochen hat. Doch ein paar Worte müssen von Hellriegel erst noch gesprochen sein, zum Beispiel über Pezi, den dienstältesten Kerbevadder der Stadt, der sein Amt wieder einmal aufgeben möchte und einen Nachfolger sucht. Musik macht er aber weiterhin, der Pezi, und sorgt damit auch auf dem Kerbplatz der Bessunger für gute Stimmung. Von daher soll er in Zukunft lieber ein paar Bierchen weniger trinken und auch weiterhin Kerbevadder im Watzeviertel bleiben, rät Hellriegel seinem Freund.

Bald nach dem Bieranstich zieht der Kerbevadder mit seiner Kerbeadjutanz Dennis und Carolin weiter in den vollbesetzten Gemeindesaal der Petrusgemeinde zu Pfarrer Manfred Raddatz, wo es mit einem bunten Programm aus Musik, Tanz und kabarettistischen Einlagen weitergeht. Die Turnerkinder der TGB klatschen und stampfen und singen „Hallo, guten Tag“ und Harald Böhm im Hasenkostüm beneidet sein Publikum, denn die hätten es gut, sie sähen nur einen Blöden. Nach dem Auftritt der KVB-Tanzgarde, der nicht nur bei den Herren für gute Stimmung sorgt, überzeugen Landzettel und Schauspielerin Ingeborg Schelle in einem Sketch als Hausarzt und Patientin.

Tausendmal gewogen hat sich der Entertainer Woody Feldmann und Landzettel findet’s einfach „schee“. Da stimmt ihm Hellriegel bei: „Wenn Kerb is in Bessunge’, is eins ganz gewiß, daß des hier was ganz was besonderes is!“

Viel Zeit zum Schlafen haben die Bessunger nicht
Am nächsten Morgen steht schon zeitig wieder einiges auf dem Programm. Zum Frühschoppen bei der Metzgerei Krug sind die Durstigen geladen und auf dem Umwelt- und Familientag beim EAD gibt es Interessantes für Alt und Jung. Die Freundinnen Fabienne und Lena aus Eberstadt üben sich in Graffiti. Auf einen Darmstädter Schulbus sprühen sie mit bunten Farben die Worte „Dreck weg“. An anderen Ständen kann man sich über verschiedene Arten der Abfallentsorgung informieren. Das ist komplizierter, als man denkt, wie die Schnitzeljagd-Fragen und auch das Kinderrätsel zeigen, für deren richtige Beantwortung man mit einem kleinen Präsent belohnt wird. Und auch sportlich kann man sich betätigen. Zum Beispiel auf dem Bungee-Trampolin. Durch elastische Seile gesichert fühlt man sich da beim Springen ein bißchen wie schwerelos und mancher Mutige traut sich sogar, einen Vorwärts- oder Rückwärtssalto zu machen. Der siebenjährige Nico und sein vierjähriger Bruder David sind auch begeistert, weil sie so hoch springen konnten. Viele Erwachsene interessieren sich dagegen für den Autofahrsimulator, der nicht nur risikoreiche Situationen, sondern auch das Fahren unter Alkoholeinfluß wirklichkeitsnah simuliert.

Ein paar hundert Meter die Bessunger Straße weiter bergauf, liegen Familien auf den Wiesen des Orangeriegartens und sonnen sich. Kinder plantschen mit den Händen im Teich und Mitglieder der Turngemeinde Bessungen treffen letzte Vorbereitungen für den Purzellauf des 19. Bessunger Stadtteillaufs. Kastanien werden aufgelesen und Unebenheiten im Boden mit dem Rechen beseitigt. Viele Zuschauer warten bereits hinter den Absperrungen. Schließlich starten 120 kleine Teilnehmer auf eine 750 Meter lange Runde.

Der sechsjährige Marco kommt mit großem Abstand als erster durchs Ziel und wird von seiner Familie begeistert empfangen. Als Fußballspieler müsse man eben schnell laufen können, meint er, noch ganz außer Atem. Ungefähr 600 Kinder und Jugendliche und 220 Erwachsene laufen Strecken bis zu 10 km; die jüngsten Teilnehmer sind nicht einmal vier, der älteste ist immerhin 76 Jahre alt.

Wer gerne langsamer läuft, konnte mit Lina Geiger durch Bessungen in die Heimstättensieldung laufen, dem Ziel der diesjährigen Kerbwanderung.

Im Anschluß an die Läufe beginnt das Kinderfest im Orangeriegarten. „Der Andrang war so groß – die Preise haben gerade so gereicht“, verrät BBL-Mitglied Rosie Glowinka.

Molto Applaus
Am Samstagabend ist es dann endlich soweit. Nur wer schon Monate vorher Karten gekauft hat, findet einen Platz in der Comedy Hall.

Denn das weiß ganz Darmstadt und Umgebung: Wenn Kerbevadder-Profis wie Charly Landzettel, Roland Hotz und Ralf ­Hellriegel auf der Bühne stehen, ist gute Unterhaltung garantiert. Deren Schlagfertigkeit und trockener Heiner-Humor sorgen für eine kurzweilige Show auf hohem Comedy-Niveau. Auch Politprominenz ist vertreten und wartet sehr gespannt (und vielleicht auch ein wenig nervös) auf die Kerberede, während Hotz und Landzettel im Labbing-Kostüm durch das Publikum laufen und „lauter scheene Leit“ bewundern.

Auf lateinisch und mit dem Rücken zum Publikum startet Hellriegel seine diesjährige Kerberede. Doch hier verstehen auch Nichtlateiner den Inhalt der Predigt, wenn „In nomini Bessunger Kirchweihpadre et Filia Carolin et Filius Dennis, ... beim Dominus Rolandus Hotzus ..., de Kerwepapa orare grande stuss“. Und so bekommt der „grande stuss“ dann auch, wie von Hellriegel gewünscht, immer wieder „molto Applaus“. Zur geplanten ICE Anbindung des Hauptbahnhofs meint Hellriegel provokativ: „Net, daß ich net für was Neues wär, doch wer braucht den ICE denn, wer?“ Nach Frankfurt käme man in „10 Minute“ auf der „altvertrauten Route“. Auch von der Rechtschreibreform ist der Kerbevadder noch nicht überzeugt. Dafür gelingt ihm ein rhetorisches Meisterstück über Gase von Gase, die „uff hochdeutsch Geise haaße“, und die der Grund dafür sind, daß die Reform ihm so stinkt und im Grunde wenig bringt.

Begeistert zeigt sich das Publikum bei seinem schwungvoll vorgetragenen Rap über das Darmstadtium und das benachbarte Hotel, das Hellriegel mit einer Legebatterie vergleicht. Lautes Lachen ist auch immer wieder dann zu hören, wenn der Kerbevadder gestenreich Witze zum Besten gibt. Spätestens, wenn sich „Pfarrer“ Hellriegel zum x-ten Mal pantomimisch aus einem zu engen Schlafsack quält, um für die frierende Nonne eine Decke zu holen, und diese daraufhin erneut mit Fistelstimme säuselt: „Mir ist so kalt“, weiß man, Witze erzählen ist eine Kunst, und die beherrscht der Kerbevadder perfekt. Mit stehenden Ovationen wird er nach gut einer Stunde von der Bühne verabschiedet.

Das Publikum ist nun bester Stimmung. Entspannt lauscht man einem Liebeslied von Aurora DeMeehl, das sie für den stoischen Herrn Schmidt singt, der so wirkt, als ginge ihn das alles nichts an. Aber während die hessische Aurora sich in ihre sächsische Kusine Mandy DeMeehl verwandelt, zeigt Herr Schmidt in einer „Hoppel- und Mümmel-Performance“, was in ihm steckt.

Was so alles in ihnen steckt, dürfen auch noch andere zeigen. Denn nach einer kurzen Vorführung aus dem Puppentheaterstück „Die Häschenschule“, will Roland Hotz mal überprüfen, wie gut das Publikum zugehört hat. Zunächst noch etwas unbeholfen stehen nun OB Walter Hoffmann und seine Frau Gabi neben Bessungern wie Theo Wenz, Wolfgang Emmerich und anderen unverhofft auf der Bühne und versuchen, sich in ihrem Stapel Textseiten zurecht zu finden, während die Puppen des Kikeriki Theaters über ihnen nur noch die Köpfe schütteln. „Des is so wie im Stadtparlament“, kommentiert Hotz die Situation, „die schwätze all durchenanner!“. Doch dann spielen sich die Sprecher warm und beweisen ausnahmslos großes „stimmliches“ Talent.

Den krönenden Abschluß des Abends bildet der Auftritt der an Stöcken gehenden „Band aus dem Altenheim“, Charly Landzettel, Ralf Hellriegel, Dieter Matthes, Helmut Hubert und Christoph Wackerbarth, die gar nicht altersmüde rote Socken in die Zuschauerreihen werfen und ganz altersweise Ratschläge erteilen. Wer frisch bleiben will, muß sich eben früh ausruhen, ist der Tip der „Alten“.

Der Magistrat schunkelt
Doch zum Ausruhen kommt an diesem Wochenende so leicht kein Labbing, denn die Kerb ist noch lange nicht zu Ende. Am Sonntag geht’s weiter mit Festgottesdienst und Umzug. Fast exakt 100 Zugnummern ­bieten in diesem Jahr mit gleich zwei Ludwigstürmen, Papp-Wutz, spanischen Kostümen, den sieben Zwergen mit ihrem „Schee-Schnittche“, Kirchtürmen, einer Dampfeisenbahn, Halloween-Monstern, einem Stoffhasen in Ballettkostüm, Kutschen, Musikzügen, Gitarrenspiel und Dudelsackbläsern große Abwechslung für alle Sinne. Die Siedler singen zum wiederholten Mal ihr Ständchen „So gehen die Siedler“ un die Bessunger, die gehen so“ … Ein Zuschauer wundert sich: „Wieso klatschen die Bessunger da?“

Die Antwort auf diese Frage liefert am nächsten Morgen Charly Landzettel während des Frühschoppens im großen Saal der Orangerie, denn da begrüßt er die befreundeten Kerbevereine mit den Worten: „Mir feiern zusamme Kerb, auch wenn mer uns gejeseitisch frotzeln.“ Der Magistrat schunkelt zu Unterhaltungsmusik von Brigitte Traeger, und die Kerberede wird vor großem Publikum wiederholt.

Tosender Applaus macht es dem Kerbevadder hierbei immer wieder schwer, den Refrain seines Kerbe-Raps zu singen. Auch hier erheben sich nach gut einer Stunde die Frühschoppenbesucher, um ihren Kerbevadder mit anhaltendem Applaus zu verabschieden.

Mit einem gigantischen Feuerwerk am Abend wird der diesjährigen „Kerb in Labbinghause“ schließlich nach „vier Tagen Sause und Sonnenschein“ ein würdiger Abschluß bereitet.

Mit einem besinnlichen Trauerzug tags darauf wird die Bessunger Kerb für dieses Jahr zu Grabe getragen. Landzettel dankt allen, die zum Gelingen der Kerb beigetragen haben und „Aushilfsprediger“ Harald Böhm spricht noch ein paar „(schein-)heilige“ Worte. Bevor die „Trauergäste“ zum traditionellen Heringsessen ins Gemeindehaus weiterziehen, wird „Labbing-Kall“ an der Brunnebitt beerdigt und Hellriegel tröstet: „Nicht traurig sein, in 364 Tagen ist ja schon die nächst’ Kerb in Bessunge“.
Bilder zur Bessunger Kerb 2007 finden Sie in unserer Chronik.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 10. August 2007
Ein sommerlich-sonniger Sonntag auf der Ludwigshöhe

(rh). Das Wetter hielt, was der Anlaß versprach. Am vergangenen Sonntag (5.) feierte die BBL (Bürgeraktion Bessungen/Ludwigshöhe), „Hausherrin“ des Bessunger Hausberges, ihr Sommerfest auf der Ludwigshöhe. 1.000 Fuß über dem Meeresspiegel tummelten sich an diesem Vorzeige-Sommertag zwischen 11 und 18 Uhr etwa 5.000 Menschen. Lina Geiger, bekannte Bessunger Wanderführungs-Ikone, nahm eine große Zahl von Wanderfreunden an der Musikhochschule in Empfang und führte diese, untermalt von lustigen und wissenswerten Anmerkungen über den heimatlichen Wald, hinauf auf das „Dach Bessungens“.

„Krone“-Wirt Peter Gleichauf hatte unterdessen seine Ponys angespannt, auf deren Rücken sich die Kinder durch den Wald tragen ließen. Überhaupt die Kinder: „Für die sollte es ein unvergessener und unbeschwerter Tag werden“, verrät BBL-Boß Charly Landzettel den „Bessunger Neue Nachrichten“. Neben Ponyreiten hatte „Leos Spielpark“ mit Hüpfburg, Ball-Pool und Bobby-Cars haargenau den Geschmack der Kiddies getroffen. Und Waldpädagoge Peter Fischer erklärte den Kleinen vor Ort spielerisch Lehrreiches über den Wald.

„Ludwigsklause“-Wirtin Monika Wembacher hatte sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. 10 Models präsentierten auf einem eigens aufgebauten Laufsteg die neuesten Sommer- und Herbstkollektionen vom Herrenausstatter „Enitex“ aus Roßdorf und dem „Mode-Shop“ aus Eberstadt. Unterstützt wurde die umjubelte Modenschau von der „Schuh-Schachtel“ aus Eberstadt, die Schuhe und modische Accessoires präsentierte. Den „letzten Schliff“ der Models übernahm „Haarmode Vera“ aus Bessungen, die sich um die perfekten Frisuren und das gelungene Aussehen der Protagonisten kümmerte.

Elke und Karlheinz Salm sorgten derweil mit gegrillten Köstlichkeiten für das leibliche Wohl der Anwesenden. Fisch- und Käsebrötchen gab es gleich nebenan von den BBL-Frauen. Die männlichen Pendants übernahmen die Zapfstationen und spielten „Feuerwehr“ in Sachen Durst-Löschen.

Großer Ansturm herrschte auch auf den Ludwigsturm. Bei klarer Sicht konnten die Eltern ihren Sprösslingen in 28 Metern Höhe die Stadt, die Rheinebene und den Taunus zeigen und die startenden und landenden Flugzeuge am Rhein-Main Flughafen beobachten.

Einen Fahrdienst der ganz besonderen Art bot Peter Dinkel mit seinem stadtbekannten „Heiner-Liner“. Er unternahm Rundfahrten durch die Gegend um die Ludwigshöhe und fuhr im Pendelverkehr zwischen Nieder-Ramstädter Straße und Hausberg hin und her.

Als sich die Sonne als ständiger Begleiter dieses schönen Tages allmählich dem Horizont im Westen näherte, nahm auch die Belagerung der vielen Stühle und Tische allmählich ab.

„Ein gelungener Tag, wir können rundum zufrieden sein – trotz Urlaubszeit und Schwimmbadwetters hatten wir viele Gäster hier oben“, freut sich Landzettel. „Mein Dank gilt allen Mitwirkenden und Helfern, die sich an diesem Tag ausnahmslos in den Dienst der Bürgeraktion gestellt haben. Sämtliche Umsatzerlöse des Sommerfests wurden der BBL für die Unterhaltung dieses Ausflugszieles zur Verfügung gestellt“, freut sich der BBL-Chef.

Dem nicht genug, kamen in der aufgestellten Spendenbox am Eingang des Turms noch einmal 96,31 Euro an Spendengeldern zusammen.

Wenn das kein gelungener Tag war ...



„Darmstädter Echo“ vom 6. August 2007
Sommerfest im Schatten des Ludwigsturms

Jubiläum: Besucher erwandern Bauwerk auf dem Bessunger Hausberg, das 125 Jahre alt wird
Als der Aussichtsturm 1882 eingeweiht wurde, galt die Ludwigshöhe bereits seit über einem halben Jahrhundert als beliebtes Ausflugsziel. Ein eigenes Hotel mit Restaurant, Musiktempel und Wintersport-Anlagen zog damals zahlreiche Besucher an. Nachdem das Hotel im Zweiten Weltkrieg von Wehrmacht und Luftwaffe genutzt worden war, wurde es 1945 von ihnen gesprengt.

Dem verbliebenen Aussichtsturm nahm sich ab 1975 die eigens für diesen Zweck gegründete Bürgeraktion Ludwigshöhe an, die sich inzwischen mit der Vereinigung zur Förderung der Bessunger Kerb zur BBL zusammengeschlossen hat. Der Turm wurde vom Verein restauriert und wieder für Besucher freigegeben. Seitdem wird auf der Ludwigshöhe regelmäßig gefeiert. Zum ersten Mai und am Nikolaustag lädt die BBL jährlich auf den Hausberg.

Das Sommerfest wurde dagegen extra zum Jubiläum ausgerichtet. Zahlreiche Darmstädter nutzen die Gelegenheit, die Ludwigshöhe zu erwandern. „Viele machen auch Rundfahrten mit dem Fahrrad“, beobachtete der Vorsitzende der BBL, Charly Landzettel. „Wir haben ein ständiges Kommen und Gehen.“ Am Fuß des Ludwigsturms hatten die Besucher Gelegenheit, sich zu verköstigen. Wer die Hänge der Ludwigshöhe nicht aus eigener Kraft ersteigen konnte oder wollte, durfte sich vom Heiner-Liner chauffieren lassen. Kleine Besucher wurden mit Pony-Reiten, einer Hüpfburg und dem Spiel „Uhu und Rabe“ des Waldpädagogen Peter Fischer unterhalten. Die Erwachsenen bewunderten inzwischen die gemeinsame Modenschau von Monika Wembachers Mode-Shop in Eberstadt und dem Roßdörfer Herrenausstatter Enitex.

Den Erlös der Feier will die BBL wieder in die Ludwigshöhe investieren. Denn der Erhalt des Ausflugspunktes ist kostspielig, nicht zuletzt wegen der Probleme mit nächtlichem Vandalismus. „Allein für die Tische und Stühle haben wir im letzten Jahr 5000 Euro ausgegeben“, berichtete Landzettel. Außerdem soll der Ludwigsturm im nächsten Jahr wieder restauriert werden.

Doch am Sonntag war die Besteigung des Turms kostenlos. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Besucher einen weiten Ausblick auf die Rheinebene, die Skyline von Frankfurt und den Taunus genießen. Aber auch von der Terrasse am Fuß des Turms präsentierte sich ein prächtiges Panorama. „Vor 15 Jahren war das noch völlig überwuchert“, erinnerte sich Landzettel. Nachdem der Orkan Wiebke 1990 einen Teil der Bäume aus dem Weg geräumt hatte, wurde die Aussicht danach endgültig frei geräumt.

Genau genommen war das Sommerfest verfrüht, denn der Ludwigsturm hat sein großes Jubiläum noch vor sich. Die Einweihung ist für den 24. September vermerkt. Selbstverständlich wird die BBL zu diesem Datum noch einmal feiern.
Bilder vom BBL-Sommerfest finden Sie in unserer Chronik.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 27. Juli 2007
Aktion „Saubere Spielplätze“

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FLEISSIG, FLEISSIG.
Diese acht Herren – allesamt Vereinsmitglieder der Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe e.V. – waren am 14. Juli in Bessungen tatkräftig am Werk. Ausgestattet mit Rechen, Schippe, Spaten, Greifzange und Müllsack waren die BBL-ler auf mehreren Bessunger Spielplätzen aktiv. Sie reinigten die Sandkisten von Unrat, kehrten die Wege und befreiten die Plätze von allerlei Geäst. „Wider Erwarten befanden sich alle von uns gereinigten Spielplätze sowohl in der Orangerie als auch im Prinzert und im Wolfskehl‘schen Garten in einem guten Zustand“, zeigte sich Dieter Schmidt auf Nachfrage der „Bessunger Neue Nachrichten“ erfreut. „Die Bessunger Bevölkerung nimmt ihre Spielplätze an und hält sie auch weitestgehend sauber“, lobte der stellvertretende BBL-Vorsitzende weiter. Nach über dreistündigem Einsatz gab es bei „Pino‘s“ in der Karlstraße italienische Verpflegung. Pino höchstpersönlich spendierte jedem eine leckere Pizza und das passende Getränke dazu. Das Bild zeigt die „Gartenarbeiter“ Dennis Oldag, Achim Geiger, Harald Böhm, Horst Uhrhan, Dieter Schmidt, Bert Barneveld, Wolfgang Emmerich und Pieter van der Steeg.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 6. Juli 2007
Letzte Schnäppchen vor der Autobahn
„Feucht-fröhliches“ 28. Bessunger Brunnebittfest

(dos). Lachend tanzen die 10-jährige Julia und die ein Jahr ältere Lina am Freitagabend auf dem 28. Bessunger Brunnebittfest unter einem bunten Micky-Maus-Regenschirm. Über ihren Tisch haben sie eine Folie ausgebreitet, die der Wind immer wieder wegbläst. Die beiden Mädchen verkaufen Spielsachen, für die sie schon zu alt geworden sind. Die Laune lassen sie sich von dem eher herbstlichen Wetter aber nicht verderben, auch wenn das Geschäft schlecht läuft. Am Nachmittag habe die Sonne geschienen, und da konnten sie bereits vieles verkaufen.

Gegenüber wird in einem überdachten Hof lautstark diskutiert. „Letzte Schnäppchen vor der Autobahn“ preist Michael aus Hoxhohl seine Zinnbecher an. Einer versucht zu feilschen, doch die zwei werden nicht handelseinig. Die Zinnpreise seien gesunken, heißt es. Der Preis für Regenschirme ist an diesem Tag gestiegen, soviel steht fest.

Mittlerweile schüttet es aus allen Wolken. Über den Forstmeisterplatz tönt der „Murrer Power Sound“ von Sascha, während die Fußballabteilung des TGB, die Karnevalabteilung (KVB), die Nordic Walker und die SPD Bessungen für feste und flüssige Verköstigung sorgen. Durst und Stimmung scheinen von der feuchten Witterung am frühen Freitagabend unbeeindruckt. Wenn‘s regnet, rutscht man eben ein Stück enger zusammen.

Im Übrigen lassen und ließen sich die Lappings noch nie durch – wie auch immer geartete – Wetterkapriolen aus der Stimmung bringen. Charly Landzettel, Vorsitzender der verantwortlich ausrichtenden Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe e.V. (BBL) bemerkte denn auch trefflich: „Jetzt weiß ich auch, was Schirmherr bedeutet“ und begrüßte diesen „trocken“. In diesem Jahr übernahm Stadtrat Dieter Wenzel das Amt, der einst selbst 14 Jahre in Bessungen gewohnt hat. „Wir Bessunger sind älter als Darmstadt“, meint Wenzel – und ergänzt nach einer kurzen Pause: „Und das sieht man uns auch an“. Doch obwohl man Lapping sei, dürfe man nicht „Grüß‘ die Hasen“ sagen, sonst bekäme man Ärger mit der Frauenbeauftragten.

Auf dem Festplatz geht es windig zu und die eine oder andere Überdachung wackelt. „Jetzt fällt die SPD“, befürchtet Kerwevadder und Brunnebittfest-Mitorganisator Ralf Hellriegel mit Blick auf das SPD-Fischzelt, aber dieses bleibt dann letztlich doch standfest.

Im Klubheim des „Wanderclub Falke” bekam Marion Balser von Landzettel einen großen Blumenstrauß mit einem ebensolchen Dank überbracht. Seit 25 Jahren steht sie in den Diensten der Bürgeraktion – sowohl auf der Ludwigshöhe als auch beim Brunnebittfest kümmert sie sich mit Sorgfalt um die Sauberkeit der sanitären Anlagen. Man steht sich ein wenig im Weg in der gemütlichen Räumlichkeit. Daß keiner sitzt, wundert Charly Landzettel nicht, denn „dess iss ja de Wanderklub“, witzelt er. Draußen steht ein junger Mann mit perlenbesetztem Häkelhut im Nieselregen. „Es war der letzte, die Scherrm sind aus“, bemerkt er entschuldigend.

Aram, Bessunger Bauchtänzer, verkauft Pflanzen aus seinem eigenen Garten. Gießen braucht er sie heute nicht. Stolz läßt er Vorbeikommende an einer „Königin der Nacht“ riechen. Sie blüht immer nur einen Tag. Bei anhaltendem Regen bauen im Laufe der Nacht fast alle ohne Dach über dem Kopf ihren Stand ab. Ein paar Tapfere halten bis zum nächsten Tag aus. „Es hat uns kein Kunde beim Schlafen gestört“, ziehen die beiden Verkäufer Frank und Martin am Samstagmorgen Bilanz. Auf ihren T-Shirts prangt der Aufdruck: „Brunnebittfest“. An dem Wetter sei der Frank Schuld, sagt der in Bessungen wohnende Martin, der käme aus dem Watzeviertel.

Viel los ist nicht mehr am Samstag. Auch die Musik wurde abgesagt. Aber ungefähr 4.500 bis 5.000 Besucher seien es immerhin an beiden Tagen gewesen, schätzt Dieter Schmidt, stellvertretender BBL-Vorsitzender. Und das ist im Vergleich zu den rund 10.000 Besuchern im Vorjahr doch ein sehr guter Beweis dafür, daß sich die Lappings, wie bereits gesagt, von schlechtem Wetter noch niemals haben unterkriegen lassen.



„Darmstädter Echo“ vom 25. Juni 2007
Dauerregen beendet das Feilschen vorzeitig

Bessungen: Hunderte treibt es am Freitagnachmittag aufs Brunnebittfest – Der beliebte Flohmarkt fällt ins Wasser leer Mit dem Rad, Roller oder per pedes: Freitagnachmittag führen zunächst alle Wege schnurstracks in Richtung Brunnebittfest. Gepäckträger, Leiter- und auch Kinderwagen sind mit Spielzeugautos, Büchern oder Stofftieren beladen. Während mancher mit einem Schnäppchen bereits den beliebten Flohmarkt verlässt, beäugen andere weiterhin die gut bestückten Tische, auf ihr großes Glück in Form von Porzellanschälchen, Vasen oder Elektrokleingeräten hoffend.

Bei strahlendem Sonnenschein umarmt einen die Bessunger Straße mit unzähligen kleinen und großen Besuchern. Rechts und links haben Kleider, Schaufensterpuppen, Hausrat und Modeaccessoires die Trottoirs verwandelt, an denen sich viele Menschen freuen. „Manchmal kauft man sich Sachen“, hört man jemanden beim Verkaufsgespräch zweifeln, „da denkt man hinterher, was man damit soll“. Solche „Aussetzer“ seien jedoch völlig normal, meint dazu eine andere Stimme: „Das macht doch nix“. Flohmarktfreund Aram hat sich mittlerweile fast gänzlich auf Pflanzen spezialisiert: „Ich biete historische Tomaten wie die schwarze Pflaume oder das grüne Zebra“, sagt er und schwärmt: „Alles sehr robuste Sorten.“ Auch Erdbeerspinat, Himbeeren und Sonnenhut hat das Bessunger Multitalent im Billigangebot.

Des einen Freud, des anderen Leid: „Im Laufe der Zeit sammelt sich ja viel zu Hause an“, ist von anderer Stelle zu hören. Und dann kommt er wieder: Der unerbittliche Platzregen. Doch ohne großes Gejammer sind im Nu Schirme aufgespannt und Plastikplanen über sämtliches Hab und Gut gelegt. Als der Boden am Forstmeisterplatz richtig schön aufgeweicht ist, sich beachtliche Pfützen in den Abdeckungen gebildet haben, hört es freilich wieder auf zu tropfen.

Jetzt erhoffen sich die Besucher Trost durch Wein und Musik rund um die feierlich mit Blumen geschmückte Brunnebitt. Dort haben überraschenderweise weder Alleinunterhalter „Sascha“ noch Unikat Charly Landzettel oder Stadtrat Wenzel ihren großen Auftritt, sondern erneut der Platzhirsch namens Dauerregen, der es schließlich auf die Spitze treibt. Denn diesmal stürzt alles unter Schirme, Bäume oder in Hauseingänge. Das einzig Gute daran ist, dass sich die Leute näher kommen, zusammen plaudern, scherzen, sich zuzwinkern.

Am nächsten Morgen Katerstimmung: Vom Besitzer des Henkershauses an der Niederstraße, wo gar nichts los ist, heißt es: „Zu viel Regen“. Lediglich zwei Mädchen arrangieren liebevoll ihre Kinderbücher. Die Eichwiesenstraße ist komplett geräumt. Wolfgang Emmerich vom Bürgerverein Bessungen/Ludwigshöhe (BBL) sagt, dass rund 200 Stände bestellt waren – wie im vergangenen Jahr. Wegen des starken Regens hätten viele schon am Freitagabend das Feld geräumt.

Der Mann vom Weinstand hat Samstagvormittag die Segel gestrichen und auch Steak- und Würstchenbuden sind verwaist. Doch das bärenstarke BBL-Team lässt sich die Suppe nicht versalzen, beziehungsweise das Bier nicht verdünnen. Bei anhaltendem Sprühregen genießen sie zusammen – soweit es eben geht – ihren Frühschoppen.

Mit von der Partie ist die wohl jüngste Brunnebittbesucherin, die neun Wochen alte Lara Isabelle. Sie strahlt übers ganze Gesicht. Auch Eis-Friedel hält wacker durch, finden sich doch immer wieder Leckermäuler, die sich nichts aus dem miesen Wetter machen. Horst Uhrhan stellt fest, dass die Bessunger eigentlich ganz froh über den Regen seien. „Damit wir endlich einmal wissen, wie sich die Watzeviertler so fühlen.“
Bilder vom Brunnebittfest finden Sie in unserer Chronik.



„Bessunger Neue Nachrichten“ vom 23. Februar 2007
BBL lud zum Kräppelkaffee

(em). Bereits zum zweiten Mal feierten die Senioren der Petrusgemeinde und die Bürgeraktion Bessungen-Ludwigshöhe (BBL) im gut gefülltem Gemeindesaal gemeinsam Fastnacht. BBL-Chef Charly Landzettel eröffnete den „Kräppelnachmittag“ und dankte den Organisatoren Doris Laudert und Dieter Schmidt mit seinem BBL-Team. Als erster Akteur stieg Harald Böhm (Bild) in die Bütt und zog die große Politik bis ins benachbarte „Watzeverdel“ durch den Kakao. Für diesen Vortrag war die erste Rakete fällig. Im Anschluß machten sich Inge Schelle und Charly Landzettel in einem Zwiegespräch Gedanken über ihre Ehe. Aus den Reihen der Petrusgemeinde stieg Anneliese Duckheim in die Narrenbütt und erklärte, was sie so von Kunst und Künstlern hält. Der BBL-Vorstand mit Horst Urhan, Bert Barneveld, Wolfgang Emmerich, Achim Geiger, Dennis Oldag und Piet van der Steeg, bildete in einem Sketch mit einer Plastik-Pipeline „von Bessungen bis ins Martinsviertel“ und trug ebenfalls zur Erheiterung der zahlreichen Anwesenden bei. Das Finale bestritt Harald Böhm mit bekannten Hits des Schlagerbarden „Heino“.
Bilder vom Kräppelnachmittag finden Sie in unserer Chronik.